Das 30 – jährige Jubiläum der LG Reinhardswald markiert einen Einschnitt, denn der LG R - Gründungsvorsitzende, Rudi Steinbrecher, gab im Oktober 2002 den Staffelstab mit den besten Wünschen für die Zukunft an Joachim Plinke weiter.
Plinke tritt ein schweres Erbe an, denn die Leichtathletik im Sportkreis Hofgeismar ist seit mehr als 30 Jahren untrennbar mit dem Namen Rudi Steinbrecher verbunden. Auf seine Initiative hin schlossen sich 1972 vier Vereine zur LG Reinhardswald zusammen, bis zum Jahr 2002 wuchs die Gemeinschaft auf 14 Vereine an. In der stolzen Bilanz der LG R stehen bis heute über 150 hessische Meistertitel, 50 Teilnehmer bei deutschen Meisterschaften, zwei deutsche Vizemeisterschaften und drei Berufungen von LG R - Sportlern in die Juniorennationalmannschaft.
Schwerpunkt der LG R - Arbeit war immer, den Mannschaftsgedanken zu fördern, den Sportlerinnen und Sportlern die Freude am gemeinsamen Erreichen sportlicher Ziele zu vermitteln. Vor allem mit dem Bundeswettbewerb der Schulen „Jugend trainiert für Olympia“ motivierte Steinbrecher von 1969 bis 2002 Generationen von Schülern, neben dem Schulsport auch im rot – weißen Dress der LG Reinhardswald den sportlichen Erfolg zu suchen: vier Bundessiege mit Albert – Schweitzer – Schule und Gustav – Heinemann – Schule Hofgeismar und vier Vizemeisterschaften (u.a. zwei durch die Freiherr vom Stein – Schule Immenhausen) waren die Spitzenresultate.
Dank seiner fachlichen Qualifikation und menschlichen Autorität hat es Steinbrecher immer wieder geschafft, den Mannschaftssport durch seine Impulse im schulischen Bereich in Zusammenarbeit mit den LG R - Mitgliedsvereinen voranzubringen.
Zwei Leichtathletik – Stadien bauten die Städte Hofgeismar und Immenhausen 1978 und 1981 als Anerkennung für die außergewöhnlichen Leistungen, 1991 folgte mit dem Bau der Leichtathletik – Anlage in Hohenkirchen die Würdigung der Vereinsarbeit von Dieter Hirsch.
Zu den Pionieren der LG R gehörten auch Doris Müller, Wilhelm Schmidt und Jens Brede, später sorgten Richard Ripper, Dieter Hirsch, Werner Fehling, Dieter Morell, Joachim Plinke, Dieter Probst, Helgard Nethe, Dieter Dotzert und viele andere ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer dafür, dass die LG R nicht nur 1987 „Nachwuchsverein des Jahres in Hessen“ wurde, sondern bis heute einer der erfolgreichsten Leichtathletikvereine in Hessen ist.
Das von Rudi Steinbrecher initiierte und lange Zeit in Hessen einmalige Modellder Zusammenarbeit von Schule und Verein möchte der neue Vorsitzende, Joachim Plinke, bei seiner zukünftigen Arbeit in den Vordergrund stellen. Plinkes Arbeit wird nicht einfach sein, denn die Leichtathletik von heute ist aufgrund einer Vielzahl konkurrierender Trendsportarten nicht mehr die Leichtathletik von 1972.
Da zu Beginn der 90er Jahre aufgrund des Desinteresses von Lehrkräften und Schulleitern an den Gesamtschulen in Grebenstein und Immenhausen die Förderung der Leichtathletik aufgegeben wurde, mangelt es den umliegenden Vereinen an Unterstützung aus dem schulischen Bereich. In Hofgeismar hingegen hat sich durch die Einrichtung des Schulsportzentrums (SSZ) Hofgeismar die Förderstruktur der Leichtathletik erhalten (TAG, TFG , E – Kader...). Joachim Plinke hat diese Struktur mit entwickelt, als langjähriger Landestrainer ist er ein Fachmann der Leichtathletik und durch seine 14 – jährige Tätigkeit in Hofgeismar in Schule und Verein kann er auch auf Erfolge im Männer-, Frauen- und Jugendbereich verweisen, die über das Landesniveau hinausgehen.
Plinkes Aufgabe im schulischen Bereich wird es sein, die Lehrer/Übungsleiter der einzelnen Gruppen zu eigenständiger Arbeit zu befähigen. Das kann nur in Verbindung mit den Schulleitern Desel und Sommer und seinen Kollegen Dotzert, Ripper, Probst gelingen. Daneben sind die Grundschullehrer in ihrer Arbeit besser einzubinden, denn das vom Verband eingerichtete E – Kadertraining in Hofgeismar muss auch in das Bewusstsein der Schul – Trainer gebracht werden, wenn die Nachwuchsarbeit ein sicheres Fundament bekommen soll.
Organisatorisch hat sich in der LG Reinhardswald eine weitere Änderung vollzogen. Ab 2003 wird aufgrund des neuen Konzepts der Nachwuchsförderung der Seniorensports mit dem Schwerpunkt Mittel- und Langstreckenlaufs eine eigene Gruppierung bilden, die Leichtathletikgemeinschaft Wesertal (LAG W). Marco Berger und Michael Fiess bringen als Läufer und Trainer reichlich Erfahrung mit. Für diese neue „LG“ haben sie die Vereine TSV Vaake, TSV Immenhausen, TSG Bad Karlshafen und zusätzlich den VfL Veckerhagen gewonnen. Auch der Duathlon/Triathlon soll hier eine Heimat haben.
In der LG Reinhardswald wollen die aktiven Vereine noch stärker zusammenarbeiten als bisher, vor allem das Grundlagentraining in Verbindung mit dem E – Kaderstützpunkt in Hofgeismar forcieren. Der LG Reinhardswald mit ihren 11 Vereinen TSG Hofgeismar, SV Trendelburg, TSV Deisel, TSV Niedermeiser, FSV Hohenkirchen, TSV Holzhausen, TSV Hombressen, SST Liebenau, MTV Vernawahlshausen/TSV Lippoldsberg, TSV Westuffeln, TSV Udenhausen fällt über das Jubiläumsjahr „30“ in 2003 die Aufgabe zu, die olympische Kernsportart Leichtathletik im HLV – Kreis Hofgeismar weiter zu fördern (ah= Alexander Humme, Stand: Januar 2002)